Jeder einigermaßen gebildete Reisende oder Offizier hielt seine Erinnerungen in Form von Skizzenbüchern fest, wie wir zum Beispiel von Goethes Italienreisen
wissen. Diese Erinnerungen konnten durchaus etwas Genrehaftes oder den Charakter von Studien haben.
Goethe berichtet in seiner Belagerung von Mainz über den befreundeten englischen Maler Charles Gore, wie dieser 1793 mit seiner Camera obscura eine Perspektive des brennenden Mainz und seiner Festungswerke aufnahm.
“Er zeichnete recht glücklich in die Camera obscura und hatte, Land und See bereisend, sich auf dies Weise die schönsten Erinnerungen gesammelt. [...] Die Belagerung von Mainz, als ein seltener wichtiger Fall, wo das Unglück selbst malerisch zu werden versprach, lockte die beiden Freunde an den Rhein [...] Herr Gore stellt seine tragbare dunkle Kammer auf dem Wall sogleich zurecht, in Absicht, eine Zeichnung der ganzen, durch Belagerung zerstörten Stadt zu unternehmen [...] wie sie uns in seinen hinterlassenen, schön geordneten Blättern noch vor Augen liegt.”
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