Aufnehmen nach dem Augenmaß: Beim
Rekognoszieren (Erkunden) des Geländes genügt ein Riß nach dem Augenmaß, also nach geschätzten Entfernungen. Die deutsche Bezeichnung “Beaugscheinung” war schon immer etwas unüblich.
Das Croquiren kann auch die nachfolgenden exakteren topographische oder trignonemetrische Aufnahme vorbereiten, in der Regel dient es beim Militair dem
Recogniszieren, d.h. der Erkundung von Wegen, Lägern, Quartieren und Stellungen.
Abgeleitet von frz. Croquis Zeichnen, welches auf Krokieren oder croquieren eingedeutscht wird.
Das Augen=Maß,
Fr. Coup d' oeil, ist in der praktischen Geometrie, insonderheit bey militarischem Aufnehmen, um Weiten ungefähr zu bestimmen, von großem Nutzen. Ich verstehe hierunter die Wissenschaft, jede Entfernung, oder den Abstand zweyer oder mehrerer Gegenstände, ohne solche wirklich zu messen, nach dem Auge zu schätzen, und in einem bekannten Maße, als: Ruthen, Fuß oder Schritte, beynahe oder ungefähr anzugeben. Die Optik, und die damit genau verbundenen Wissenschaften, belehren uns zwar, daß die Größe des Bildes, welches durch die von den Gegenständen geradesweges in das Auge fallenden Strahlen erzeuget wird, in einer gewissen Proportion mit der Größe und Entfernung des Gegenstandes stehe; ferner, daß je weiter der Gegenstand vom Auge entfernt ist, desto dunkler erscheine, und desto undeutlicher sein Bild im Auge sey. Der erste Satz ist völlig, der zweyte aber nur allgemein theoretisch erwiesen, beyde aber durch eines Jeden Erfahrung bestätigt. Wie aber die Seele durch dieses kleine Bild im Auge, sich eine so deutliche Vorstellung der Gegenstände ausser dem Auge, und in einer Größe, die das Bild so unendliche Mahl übersteigt, machen könne, beruhet noch größten Theils auf Hypothesen, und bleibt vielleicht für uns ein ewiges Räthsel. (Krünitz)
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