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 Freitag, 10. Oktober 2014

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Aufgabe

Bestimmung der Mittagslinie (Meridionallinie) und der magnetischen Deklination für topographische Aufnahmen.

Lösung

Ansatz: Da die genaue Ortszeit nicht bekannt ist und die Zeitmessung mit der Taschenuhr obendrein nicht genau genug ist, wird die Mittagslinie graphisch bestimmt. Der Schattenwurf hat die gleiche Länge jeweils zu den gleichen Zeiten vor und nach dem Sonnenhöchststand (Kulmination). Es genügt also jeweils den gleichen Abstand zu messen und die Winkelhalbierende zu nehmen, um die Mittagslinie festzustellen.

Vorbereitung: Auf der ca. 20 x 20 Zoll großen Meßtischplatte wird ein quadratische Karton aufgeleimt.  Von den Eckpunkten des Blatts werden die beiden Diagonalen gezogen, deren Schnittpunkt das Zentrum des Blatt ist,  gleichzeitig auch die Achse des Meßtischs. Vom Mittelpunkt ausgehend werden konzentrische Kreise in ca. 1/2 Zoll Abstand bis zum Rand mit dem Stangenzirkel gezogen. Der Zeiger wird genau zentrisch aufgestellt; seine Höhe sollte etwas die halbe Seitenlänge des Meßtischs betragen; der steiltste Winkel (bei der Kulmination) wird im August etwa 70°  betragen.

Vermessung: Der Meßtisch wird an einem Ort aufgestellt, der mindestens 3 Stunden vormittags und nachmittags in der Sonne steht. Etwa alle 10-15 wird der Schattenwurf der Spitze auf dem Blatt mit “X” notiert und daneben die Zeit der Sekundenuhr festgehalten, die ja bekanntlich nicht mit der genauen Ortszeit übereinstimmt.

Auswertung: Graphisch durch die Schnitt der Schattenkurve durch die Kreislinien. Von den beiden Schnittlinie wird die Winkelhalbierende mit dem Zirkel genommen. Vom Zentrum wird die Mittagslinie zu der Winkelhalbierenden gezeichnet und die Abweichung von der Nordlinie mit dem Transporteur gemessen.

Ergebnis

Die Mittagslinie kann im Gelände abgesteckt werden, und die Uhrzeit wurde  um die 12. Stunde mit 37 bis 38 Minuten des Sonnenhöchststands (Kulmination) bestimmt, danach ließe sich auch die lokale Ortszeit fixieren.. Die Magnetische Deklination wurde zu 1° Ost ermittelt und erlaubt an einem beliebigen Ort die Mittagslinie festzulegen.

Nachfolgende Arbeiten

Aus der Kulmination kann  die Polhöhe (geographische Breite) mit Hilfe des Oktanten bestimmt werden.

Mittels der Mittagskanone können die Uhren gestellt werden.

 

Taschenuhr zum Schätzen (!) der Zeiten

Au Aufbau der Anordnung: Bussole zur Ausrichtung nach magnetisch Nord links oben, eine Libele vorne, eine Sonnenuhr rechts hinten.

Zeiger mit höhenverstellbaren Stift, dessen Schattenwurf auf dem Papier markiert wird.

Bussole als Zulegeinstrument zum Ausrichten des Tischs nach magnetisch Nord

Graphisch bestimmte Mittagslinie: Punkte x markieren den Schattenwurd, die Diagonale magnetisch Nord und die darunter ist die Mittagslinie.(Bleistift auf Karton, verkleinert)

Skizze der Versuchsanordnung: Sonne rechts oben, Zeiger, Blatt, Schattenwurflinie und Ausrichtung nach magn. Nord