Aufgabe
Die Poststraße zwischen Harburg und Bremen soll nach dem Willen der königlich-churhannöverschen Wegbau-Intendance eine neue Trasse erhalten, so daß die
Reise der Ordinaria auf zwei Tage verkürzt wird. Besonders die Steigung und die enge Kurve zwischen Pringenshoff und Silberhof haben schon mehrfach die tägliche Ordinaria umstürzen lassen.
Chaussee-Inspector Knufinke wird aufgegeben,
- Einen Wegeplan vom Kiekeberg zu erstellen
- Eine Verlegung der Chaussee vorzuschlagen
- Die Steigung zu vermessen
- Den Weg an der Steigung provisorisch für den Herbst wieder herzustellen siehe Wegebau
Lösung
Vorbereitung: Der in den Vorjahren erstellte Meßtischplan 1:1000 dient zum ersten Entwurf.
Planung: Die neue Kies-Chaussee wird in einem Bogen vom Abzweigungspunkt Pringenshoff durch den Obstgarten hinter dem Backhaus auf die Verlängerung des
Weges zum Stoof-Mutters-Krog geführt, welcher auch Relaisstation ist. Der Halbmesser des stumpfen Kreissegements beträgt 52m und ist somit für bespannte Fuhrwerke aller Art gut passierbar. Über die Rinne muß ein
Damm mit einem Durchfluß für den Abfluß gelegt werden.
Vermessung: Mit der Kanalwaage werden die Höhendifferenzen in Dezimalzoll (1 calenberger Fuß geteilt durch 10) zwischen den 4 Stationspunkten direkt
gemessen und in der Nivellementstabelle vermerkt. Die Schrägentfernung zwischen den Stationspunkten wird mit den Meßlatten vermessen.
Auswertung: Graphische Reduktion der Schrägentferung auf die Horizontalentfernung
Ergebnis
Entwurf für die neue Trasse. Ein Material- und Kosten-Voranschlag wird nachgereicht.
Krokis der vorhandenen Chaussee mit Nivellementsprofil,
Höhendifferenz 135 Dezimalzoll = 13,5 Fuß = ca. 4,30m. Die Neigung an der steilsten Stelle zwischen Punkt 3-4, der Abfahrt zum Brunnen vor Pringenshoff
beträgt 9,3%, und ist somit zu steil für die Ordinaria.
(c) Photos Claudia Behnke und Martin Klöffler
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